Beruhigungstees und was die Wissenschaft dazu sagt

In unserer schnelllebigen Gesellschaft ist eine innere Unruhe für viele Menschen kein unbekanntes Gefühl. Vor allem Stress im Beruf oder aber die Mehrfachbelastung aus vielen verschiedenen Lebenssphären lösen bei einigen Angespanntheit und Nervosität aus. Auch Erschöpfungszustände und ein schlechter Schlaf sind in solchen Phasen nicht selten. Einige Menschen schwören hier auf spezielle Teesorten, welche ihnen helfen, den Stress zu vergessen und zur Ruhe zu kommen. Auch die Wissenschaft hat sich des Themas angenommen und einige Annahmen über bestimmte Kräuter bestätigen können.

Beruhigungstee aus Johanniskraut

Johanniskrautgewächse sind nahezu weltweit endemisch und lediglich in Regionen mit extremen Temperaturen nicht vorzufinden. Die Pflanzenart mit dem wissenschaftlichen Namen Hypericaceae besitzt gut 500 Unterarten, von denen einige im Hinblick auf ihren medizinischen Nutzen von Forschern untersucht wurden. Der bekannteste Vertreter der Johanniskrautgewächse ist das „Echte Johanniskraut“ (wissenschaftlich Hypericum perforatum genannt). Dieses ist auch in Form von Kapseln in der Apotheke erhältlich.

Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass Johanniskraut eine antidepressive Wirkung besitzt.[1][2] Vom Arzt wird es in Form von Kapseln vorwiegend bei leichten Depressionen, welche viele Menschen in der dunklen Jahreszeit heimsuchen, verschrieben. Das Kraut kann laut einer deutschen Metastudie aus dem Jahr 2015 stimmungsaufhellend wirken und uns wohlbehalten durch den Winter begleiten.[3] Nicht empfehlenswert ist der Verzehr von Johanniskraut im Übrigen im Sommer oder bei Supplementierung von Vitamin D. Vor allem Hautirritationen sind hier zu erwarten.

Tee aus der Passionsblume

Zahlreiche Wissenschaftler haben sich in den vergangenen Jahren der Passionsblume angenommen und ihre Wirkung auf die Psyche untersucht. Beheimatet ist die Pflanzenart in Südamerika sowie in Australien. Und auch wenn die Passionsblume nur selten für ein Aufgussgetränk verwendet wird, so lassen sich hieraus doch leckere Tees zubereiten. Vor allem bei innerer Unruhe wird immer wieder ein Aufguss aus der Passionsblume als Geheimtipp empfohlen.

Neben der tradierten Erfahrung, dass die Passionsblume beruhigend wirken kann, konnten aber auch Wissenschaftler diese Annahme mittlerweile bestätigen. Die Passionsblume hat laut wissenschaftlichen Studien in erster Linie eine angstlösende Wirkung, wobei der Wirkstoff, welcher hierfür verantwortlich ist, noch nicht zweifelsfrei identifiziert wurde.[4] Allerdings muss hier betont werden, dass weitere wissenschaftliche Arbeiten an dieser Stelle notwendig sind, da viele Untersuchungen lediglich mit wenigen Probanden im zweistelligen Bereich durchgeführt wurden.

Der Klassiker: Baldriantee

Knapp 300 Arten Baldrian sind in Europa sowie Asien beheimatet und als Teeaufgussgetränk ist die Pflanze bereits seit Jahrhunderten sehr beliebt. Vor allem ältere Generationen schwören auf die positive Wirkung von ein oder zwei Tassen Baldriantee zum Einschlafen. Auch in wissenschaftlichen Studien konnte die Wirksamkeit bei Schlafproblemen nachgewiesen werden, die üblicherweise auf täglichen Stress zurückzuführen sind.[5] Daher werden bereits seit geraumer Zeit medizinische Baldrianprodukte in Apotheken angeboten und bei alltagsbedingten Unruhezuständen empfohlen. Ob Baldriantee ebenso gut wie Kapseln mit Baldrian wirkt und hilft, die Ruhe wiederzufinden, ist wissenschaftlich nicht näher untersucht. Da die Pflanze aber als Aufguss ihre Pflanzenstoffe an das Wasser abgibt, wird Baldriantee immer wieder zur Beruhigung empfohlen.[6]

Wenn der Alltagsstress zu innerer Unruhe führt

Alle besprochenen Pflanzen haben gemein, dass sie einerseits traditionell bei Unruhezuständen zum Einsatz kommen, aber darüber hinaus auch in wissenschaftlichen Studien untersucht wurden. Bei starken Beschwerden ersetzen diese kleinen Hausmittelchen natürlich keinen Arzt. Grundsätzlich können sie aber vor allem bei leichten Einschlafstörungen oder Stimmungsschwankungen aufgrund des trüben Winterwetters helfen, das Befinden zu bessern.

[1] https://www.aerzteblatt.de/archiv/24056/Johanniskraut-Nur-gepruefte-Praeparate-verwenden

[2] https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/psychische-erkrankungen/depressionen–koennen-mittel-aus-johanniskraut-helfen-2016412

[3] https://www.annfammed.org/content/13/1/69

[4] https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-432010/von-der-passion-christi-zur-modernen-arzneipflanze/

[5] https://www.rosenfluh.ch/media/arsmedici/2011/10/Baldrian_als_pflanzliches_Sedativum.pdf

[6] https://www.netdoktor.de/heilpflanzen/baldrian/

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