Von Argentinien in die Welt: Die kulturelle Bedeutung des Mate Tees

Für Südamerikaner ist Mate mehr als ein Getränk: Mate ist ein Kulturgut, das mit Traditionen und Ritualen verbunden ist, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Mate Tee: Die lange Geschichte einer Trinkkultur

Schon vor über 5000 Jahren entdeckten die Ureinwohner Südamerikas in den heutigen Ländern Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay den Genuss des belebenden Mate. Seit dem 17. Jahrhundert wurde die Mate-Pflanze dann systematisch angebaut und der Verzehr verfeinert und weitentwickelt. Ursprünglich wurden die Blätter des Mate-Strauchs in einen ausgehöhlten Flaschenkürbis (Kalebasse) gelegt und mit Wasser aufgegossen. Ein Zuckerrohr diente als Strohhalm. Reihum wurde der Kürbis weitergegeben und daraus abwechselnd getrunken. Als Trinkgefässe lösten mit der Zeit Kalebassen aus Leder, Holz, Keramik oder Edelstahl die ausgehöhlten Flaschenkürbisse ab. Ein Trinkrohr aus Metall mit einem kleinen Sieb am unteren Ende, die Bombilla, ersetzte nach und nach das Zuckerrohr. Wo immer Familie, Freunde oder Arbeitskollegen zusammenkommen – Mate Tee darf in Südamerika auf keiner geselligen Zusammenkunft fehlen. Mate ist ein Symbol der Zusammengehörigkeit. Die spanischen Eroberer lernten den Mate kennen und schätzen: Der Konquistador Pedro de Mendoza berichtete im 16. Jahrhundert von dem «aufmunternden Getränk der Indios». Im Zuge der Kolonialisierung gelangte der Mate Tee und die dazugehörige Trinkkultur auch nach Europa.

Die Mate Zeremonie

Mate in einer Runde anzubieten ist ein Akt der Gastfreundschaft. Mate heisst Menschen willkommen und bringt sie zusammen. Das gemeinsame Trinken von Mate ist eine Zeremonie, die festen Regeln folgt – Regeln, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Die Rolle des Gastgebers

Der Gastgeber ist in der Mate Zeremonie der Cevador. Es ist allein seine Aufgabe, den Mate zuzubereiten. Der Cevador trinkt den ersten Aufguss. Dieser ist nämlich sehr stark und schmeckt ziemlich bitter und soll den Gästen auf keinen Fall zugemutet werden. Der Cevador sorgt für die weiteren Aufgüsse und reicht die Kalebasse reihum den Gästen zu. Falls die Bombilla verstopft ist, steht es allein dem Cevador zu, für die Durchgängigkeit des Trinkrohrs zu sorgen.

Regeln für die Gäste

Bei einer rituellen Mate Zeremonie trinken alle aus der gleichen Kalebasse. Tradierte Regeln sorgen dafür, dass die Zeremonie von Wertschätzung, Freundlichkeit und Zusammengehörigkeit geprägt ist. Lernen Sie hier einige wichtige Regeln kennen.

Regel 1: Bewegen Sie die Bombilla nicht.

Es ist die Aufgabe des Cevador, der in der Regel auch der Gastgeber ist, die Bombilla in einem leeren Bereich der Kalebasse zu platzieren. Danach wird die Bombilla nicht mehr bewegt: Denn: Durch die Bewegung können kleine Teile der Mateblätter durch den Filter dringen und womöglich das Trinkrohr verstopfen. Wer mit der Bombilla umrührt oder sie anderweitig bewegt, stört die Zeremonie.

Regel 2: Trinken Sie die Kalebasse leer.

Es ist ein Zeichen des Respekts, die Kalebasse leer zu trinken, wenn man an der Reihe ist. Auch wenn der Mate Ihnen nicht so gut schmecken, zu heiss oder zu kalt sein sollte: Geben Sie auf keinen Fall eine halbvolle Kalebasse zurück. Dagegen ist es vollkommen in Ordnung und sogar besonders wertschätzend, wenn Sie den letzten Rest geräuschvoll aus der Kalebasse schlürfen.

Regel 3: Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit.

Mate Tee kann schnell bitter werden. Ein Grund, die Kalebasse zügig zu leeren. Der noch wichtigere Gedanke: Lassen Sie die anderen in der Runde nicht zu lange warten, bis sie an die Reihe kommen.

Regel 4: Reichen Sie die Kalebasse nicht an die nächste Person weiter.

Nachdem Sie die Kalebasse geleert habe, geben Sie sie dem Cevador zurück. Es ist seine Aufgabe und sein Privileg, neu aufzugiessen und das Trinkgefäss in der Runde weiterzureichen.

Regel 5: Beklagen Sie sich nicht.

Es kann passieren, dass der Mate für Sie zu heiss oder nicht heiss genug, zu bitter oder zu süss schmeckt. Verderben Sie nicht die Stimmung, indem Sie sich Ihr Missfallen anmerken lassen oder sich gar laut beschweren.

Regel 6: Sagen Sie Danke, wenn Sie aufhören wollen.

Wenn Sie keinen weiteren Mate Tee mehr trinken wollen, sagen Sie nur «Danke», wenn Sie an der Reihe sind. «Danke» wird in der Mate Runde traditionell als «Nein, danke» verstanden. Es ist höflicher, das ablehnende «Nein» nicht auszusprechen.

Regel 6: Lehnen Sie die Kalabasse ab, wenn Sie krank sind.

Wenn Sie sich nicht gesund fühlen, ist es Ihre Aufgabe, die anderen vor einer Infektion zu schützen, indem Sie die Kalebasse mit einem «Danke» ablehnen. Der Cevador bietet aus Höflichkeit grundsätzlich jedem in der Runde die Kalebasse an.

Entdecken Sie den Genuss

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Quellen www.mate-tee.de/Mate-Tee-Trinkkultur-die-10-wichtigsten-Rituale:_:3037.html de.wikipedia.org/wiki/Mate-Tee muymate.de/die-5-gebote-der-mate-zeremonie/

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