Das Räuchern von Haus und Wohnung mit Räucherwerk hat eine lange Tradition. Bereits vor Jahrtausenden sollten so böse Geister vertrieben oder Krankheiten geheilt werden. Heute wird es vor allem aus spirituellen Gründen oder als Teil eines persönlichen Ruherituals verwendet. Unter Räucherwerk werden Stoffe verstanden, die beim Verkokeln Rauch und Duftstoffe freisetzen. Infrage kommen pflanzliche Materialien wie Harze, Kräuter oder Hölzer. Zu betonen ist jedoch, dass keine vollständige Verbrennung der Stoffe stattfindet. Die Verwendung von Räucherwerk ist daher weitestgehend ungefährlich, allerdings sollten ein paar Regeln beachtet werden, damit nichts schief geht.
Welche Möglichkeiten zum Räuchern gibt es?
Vermutlich haben die Menschen schon mit der Entdeckung des Feuers begonnen, Pflanzenteile für rituelle Zwecke zu verkokeln.[1] Auf diese Weise sollten böse Geister und negative Energien vertrieben werden.[2] Im religiösen Kontext wird Räucherwerk auch heute noch verwendet. So wird etwa Weihrauch unter anderem im Christentum und im Buddhismus bei bestimmten Zeremonien verbrannt. Viele Menschen nutzen Räucherwerk mittlerweile aber auch im privaten Bereich. Es soll bei der Entspannung helfen oder wird bei der Meditation eingesetzt.
Da das Räuchern eine lange Tradition hat, gibt es zahlreiche Utensilien für das Verkokeln von Räucherwerk. Hervorzuheben sind unter anderem Räucherstäbchen oder das Stövchen. Diese Arten sind besonders beliebt, da sie einfach anzuwenden sind. Das Räuchern mit der Räucherschale erfordert wiederum zusätzlich Kohle und ist somit etwas aufwendiger. Weitere Utensilien sind unter anderem die Räucherpfanne oder ein Räucherschwenker.
Vorgehen beim Räuchern mit Stövchen und Räucherstäbchen
Räuchern ist eigentlich einfach, allerdings sollten ein paar Dinge berücksichtigt werden. So dürfen sich zum Beispiel keine brennbaren Gegenstände in der Nähe des Räucherwerks befinden. Räucherstäbchen werden in eine passende Haltevorrichtung gesteckt und am oberen Ende entzündet. Wichtig ist, dass keine ungeeigneten Gegenstände als Halterung zweckentfremdet werden. Das Räucherstäbchen darf außerdem nur leicht vor sich hin kokeln und nicht brennen. Sie halten zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden. Um das Räucherstäbchen auszumachen, wird es einfach kopfüber in Sand gesteckt, welcher die Glut erstickt. Idealerweise sollte das Stäbchen jedoch ganz gewöhnlich „ausbrennen“ und anschließend entsorgt werden. Bei der Entsorgung ist darauf zu achten, dass das Räucherstäbchen nicht mehr glimmt.
Ein Räucherstövchen besteht aus einem Sieb, in welches das lose Räucherwerk hineingefüllt wird. Darunter befindet sich ein Teelicht, das als Wärmequelle dient. Es wird entzündet und gibt genügend Hitze an das Räucherwerk ab, damit dieses seine Duftstoffe freisetzen kann. Die Technik stammt aus der Aromatherapie und ist besonders schonend für die Raumluft, da das Räucherwerk nicht direkt verkokelt. Ein Stövchen kann jedoch sehr heiß werden, darum ist hier Vorsicht geboten. Eine hitzebeständige Unterlage ist zwingend erforderlich.
Sind Räucherstäbchen schlecht für die Gesundheit?
In der Antike wurde Räucherwerk zur Heilung bei bestimmten Krankheiten verwendet. Eine heilende Wirkung besitzen Räucherstäbchen jedoch nicht. Studien deuten sogar darauf hin, dass der intensive Gebrauch von Räucherwerk schädlich für die Gesundheit sein kann. Durch die Verbrennung entstehen krebserregende Substanzen, welche über den Rauch aufgenommen werden und die oberen Atemwege schädigen können. Laut Wissenschaftlern und Fachärzten ist das gelegentliche Verkokeln von Räucherstäbchen jedoch unproblematisch.[3] Dennoch ist es nach der Anwendung von Räucherwerk wichtig, für eine ausreichende Lüftung der Räume zu sorgen. Ferner sollten nur Räucherstäbchen verwendet werden, die natürliche und keine synthetischen Geruchsstoffe enthalten.[4]
[1] https://www.stern.de/familie/leben/raeucherstaebchen–tipps-zur-richtigen-anwendung-und-zum-kauf-31479524.html#geschichte-der-raeucherstaebchen
[2] https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/notizbuch/raeuchern-neujahr-raunaechte100.html
[3] https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/mehr-krebs-in-den-oberen-atemwegen-durch-raeucherstaebchen/
[4] https://utopia.de/ratgeber/raeucherstaebchen-empfehlenswerte-hersteller-und-worauf-du-achten-solltest/
