Teebeutel, Teefilter oder Tee-Ei – Was eignet sich für den Teeaufguss am besten?

Tee-Zange

Die europäische Teekultur ist geprägt von der schnelllebigen Zeit, in der wir leben. Ein traditioneller Teeaufguss kommt für viele Menschen daher nicht in Frage: Die Zubereitung soll schnell und überall möglich sein. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass zahlreiche Teetrinker zu fertigen Teebeuteln aus dem Supermarkt greifen. Ein Teeaufguss mit losem Tee ist jedoch nicht viel aufwendiger und verspricht obendrein ein besseres Geschmackserlebnis. Hier muss es aber nicht immer die traditionelle Zubereitung sein: Für den Aufguss gibt es zahlreiche Utensilien wie Teebeutel zur eigenen Befüllung, Teefilter oder das beliebte Tee-Ei.

Vorteile von losem Tee gegenüber Teebeuteln

Die klassischen Teebeutel aus dem Supermarkt haben zweifelsfrei ihre Daseinsberechtigung, denn sie sind schnell und einfach aufzukochen. Durch die kleingeschnittenen Blätter werden ferner weniger Teeblätter zur Zubereitung benötigt, da die Abgabe der Aromastoffe, aber auch des Koffeins bei grünen oder schwarzen Teesorten, zügiger erfolgt.[1] Dennoch stellt diese Form der Zubereitung für Teeexperten keine Alternative zu losem Tee dar. Die Gründe hierfür sind in erster Linie im Geschmack zu finden. Die kleingeschnittenen Teeblätter sorgen zwar für eine schnellere Abgabe der Aromastoffe, allerdings fehlen bei dieser Form der Zubereitung laut vieler Teeexperten auch zahlreiche Geschmacksnuancen.[2] Aber

Gleichzeitig mangelt es an ausgefallenen Teesorten im Teebeutel. Wer Kompositionen aus verschiedenen Tees vorzieht, muss zwangsläufig auf losen Tee zurückgreifen. Des Weiteren sind viele Teesorten aus Teebeuteln in der Vergangenheit auch immer wieder durch enthaltene Pflanzengifte negativ aufgefallen.[3] Hierbei handelt es sich um Tees aus dem Supermarkt, bei welchen die Herkunft der verwendeten Rohstoffe durch den Verbraucher nicht zweifelsfrei nachverfolgt werden kann. Einige Formen von Teebeuteln geben ferner auch große Mengen Mikroplastik ab, was schädlich für die Gesundheit und die Umwelt ist.[4] Loser Tee ist daher häufig die bessere Wahl. Neben diesen qualitativen Gründen lässt sich jedoch vor allem der Geschmack durch die eigenständige Portionierung des losen Tees beeinflussen. Wer aber dennoch nicht auf die praktischen Vorteile der Beutel verzichten möchte, kann sich diese auch selbst befüllen. Die Methode vereint die Vorzüge von Teebeuteln mit denen von losem Tee und ist nicht sonderlich aufwendig.

Teebeutel selbst befüllen

Teebeutel zur eigenen Befüllung sind häufig deutlich größer als bereits befüllte Beutel aus dem Supermarkt. Grund hierfür ist unter anderem, dass bei dieser Form der Zubereitung ganze Blätter verwendet werden, welche vorher nicht zerkleinert werden. Ferner dehnen sich getrocknete Teeblätter auf die doppelte Größe aus. Hierfür benötigen sie Platz, da die Aromastoffe ansonsten nicht an das Wasser abgegeben werden können.[5] Da Teebeutel in unterschiedlichen Größen erhältlich sind, ist daher bei der Zubereitung darauf zu achten, dass dem Tee ausreichend Raum zum Ausdehnen gegeben wird. Des Weiteren muss der Tee komplett unter Wasser getaucht werden, weshalb für kleinere Teetassen entsprechend kleinere Teebeutel verwendet werden sollten. Da es sich hierbei aber um Einwegprodukte handelt, greifen eingefleischte Teetrinker lieber zu Alternativen, welche weniger Abfall produzieren. Mehrweg-Teefilter aus Baumwolle existieren zwar auch, diese sind jedoch umständlich zu reinigen und müssen früher oder später ebenfalls entsorgt werden.

Tee-Ei und Tee-Zange als Alternative zum Teebeutel

Vielen Teetrinkern ist Nachhaltigkeit besonders wichtig. Zwar sind Beutel aus gesundheitlich unbedenklichen Materialien gefertigt und obendrein noch biologisch abbaubar, als Einwegartikel stellen sie für die meisten jedoch keine ökologisch sinnvolle Option zum Aufgießen von Tee dar. Als Alternative gibt es allerdings das Tee-Ei sowie die Tee-Zange, welche dem Tee-Ei recht ähnlich ist.

Ein Tee-Ei besteht aus Metall und ist daher wiederverwendbar. Das Sieb am unteren Ende des Tee-Eis wird mit losem Tee befüllt und anschließend verschlossen und in die Tasse gelegt. Je nachdem wie grobmaschig das Tee-Ei oder die Tee-Zange ist, kann es sein, dass sich feine Bestandteile des Tees auf dem Boden der Tasse absetzen. Dies ist jedoch vollkommen unproblematisch und kann bei allen Formen der Teezubereitung ohne Teebeutel hin und wieder vorkommen.

Auch der Aufguss in der Teekanne ist mit dem Tee-Ei möglich, grundsätzlich hat dies allerdings einen entscheidenden Nachteil: Der Platz im Tee-Ei ist sehr begrenzt, weshalb sich der Tee hier nicht immer frei entfalten kann.[6] Viele Teetrinker nutzen das Tee-Ei sowie die Tee-Zange daher in erster Linie für einzelne Tassen Tee. Um größere Mengen zu kochen, gibt es zwar größere Tee-Eier, hierfür eignet sich jedoch auch ein Teefilter.

Teefilter: Besseres Aroma durch mehr Platz

Da sich Tee entfalten muss, um möglichst viele Geschmacksstoffe freisetzen zu können, sollte er nicht in zu kleinen Gefäßen aufgebrüht werden. Viele Teetrinker greifen daher auf Teefilter zurück, welche aus Keramik oder Edelstahl gefertigt wurden. Sie rosten nicht, sind meistens für die Spülmaschine geeignet und können nahezu ewig verwendet werden. Besonders dem Aroma kommt diese Form der Teezubereitung zugute, da ein Teefilter ausreichend Platz zur Ausdehnung des Tees bietet. Die Filter sind einfach anzuwenden und werden je nach Modell in die Teekanne beziehungsweise die Tasse gestellt oder gehängt. Auch hier kann es jedoch vorkommen, dass sich feine Bestandteile des Tees lösen und in der Kanne absetzen. Teefilter sind für unterwegs allerdings nicht wirklich praktisch. Hier eignen sich Teebeutel, ein Tee-Ei oder speziell für Thermoskannen konzipierte Teefilter deutlich besser. Für die Zubereitung daheim und in der Teekanne ist der Teefilter jedoch empfehlenswert und allen anderen Varianten vorzuziehen.

Die richtige Zubereitung ist situationsabhängig

Loser Tee ist bereits gefüllten Teebeuteln aufgrund des besseren Geschmacks und aus qualitativen Gründen definitiv vorzuziehen. Einzig die praktische Verwendung spricht für den Teebeutel aus dem Supermarkt. Für die Arbeit bieten sich hier aber beispielsweise auch Teebeutel für losen Tee an, welche man am Vorabend einfach kurzerhand selbst befüllt. Kleinere Mengen Tee lassen sich wiederum mit dem Tee-Ei oder der Tee-Zange gut kochen, was so den anfallenden Abfall reduziert. Für Vieltrinker steht jedoch der Teefilter außer Konkurrenz. Hier entfalten sich die Aromastoffe des Tees am besten, und auch größere Mengen lassen sich mit dem Teefilter am einfachsten zubereiten. Bei einigen Grünteesorten kann aber auch gänzlich auf Hilfsmittel verzichtet werden. Werden ganze Blätter verwendet, so können diese traditionell ohne Sieb oder Beutel aufgegossen werden. An der Ziehzeit ändert sich übrigens, unabhängig davon, ob für die Teezubereitung nun Teebeutel oder andere Utensilien verwendet werden, nichts.

[1] https://www.t-online.de/leben/essen-und-trinken/id_62097214/ist-loser-tee-besser-als-teebeutel-.html

[2] https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/tipps-fuer-den-einkauf-von-tee-verloren-im-blattwerk-1.1859207-2

[3] https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Wieder-Pflanzengifte-in-Tee-nachgewiesen,tee362.html

[4] https://www.nzz.ch/panorama/teebeutel-geben-grosse-mengen-mikroplastik-ab-ld.1511030

[5] https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/trinken/tee/pwiedaskleineabcderteezubereitung100.html

[6] https://rp-online.de/nrw/staedte/dinslaken/das-tee-ei-ist-eine-aussterbende-spezies_aid-20430637

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