Kräutertee: Gesund oder ungesund?

Eine Tasse Pfefferminztee

Wenn die Temperaturen im Herbst fallen, ist ein heißer Tee genau das Richtige. Er wärmt den Körper von innen und steht obendrein ganz oben auf Großmutters Liste der Hausmittel, die bei den typischen Krankheiten der kälteren Jahreszeiten helfen sollen. Vor allem bestimmte Kräuterteesorten sind bei Erkältungen oder Halsschmerzen aufgrund der enthaltenen sekundären Inhaltsstoffe laut einiger Studien besonders empfehlenswert. Allerdings gab es in der Vergangenheit auch Berichte über Schadstoffe, die in einigen Kräutertees gefunden wurden. Das bedeutet jedoch nicht, dass man nun auf Kräutertee verzichten muss.

Was ist Kräutertee?

Die Blätter der Camellia sinensis, die umgangssprachlich auch als Teestrauch bezeichnet wird, werden zur Herstellung von grünem und schwarzem Tee benötigt. In Kräuter- und Früchtetees sind sie hingegen nicht enthalten. Hier werden Blätter und Stängel aus anderen Pflanzen verwendet. Zu den bekanntesten Kräuterteesorten zählen unter anderem Tees aus Kamille, Brennnessel, Johanniskraut sowie Pfefferminztee. Mit Ausnahme des südamerikanischen Matetees ist Kräutertee frei von Koffein.

Kräutertee: Positive Eigenschaften

Es gibt zahlreiche Kräuterteesorten, die sich laut Studien in positiver Weise auf den menschlichen Organismus auswirken. So wird Ingwertee gerne bei Erkältungen oder Atemwegsinfekten getrunken. Er enthält ätherische Öle, die schleimlösend wirken. Kamillentee ist hingegen vor allem für seine entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt.[1] Salbeitee wirkt laut Studien unter anderem gegen Halsschmerzen und beugt Entzündungen im Mund- und Rachenbereich vor.[2]

Die positiven Eigenschaften vieler Kräuterteesorten sind einigermaßen gut erforscht und lassen sich vor allem auf die enthaltenen ätherischen Öle, Mineralstoffe und Vitamine zurückführen. Des Weiteren darf der Aspekt der Flüssigkeitszufuhr nicht vernachlässigt werden. Wer krank ist, sollte viel trinken und auf zuckerhaltige Limonaden verzichten. Kräutertee ist daher bei einer Erkältung besonders gut geeignet.

Pestizide und Keime in Kräutertee?

Es scheint so, als könne man mit Kräutertee grundsätzlich nicht viel falsch machen. Allerdings konnten vor einiger Zeit im Rahmen von Laboruntersuchungen Pestizide in einigen Kräuterteesorten nachgewiesen werden.[3][4] Auch wenn die betroffenen Teehersteller versprochen haben, die Produktionsstandards zu kontrollieren, sollten Teeliebhaber am besten auf qualitativ hochwertige Teesorten zurückgreifen.

Pestizide haben in Tee natürlich nichts zu suchen. In seltenen Fällen können aber auch Keime wie Bakterien oder Hefen in Tee enthalten sein. Dies betrifft nicht nur Kräutertee, sondern alle Teesorten, da es sich bei Tee um ein Naturprodukt handelt. Das ist weitestgehend unbedenklich und lässt sich auch kaum vermeiden. Allerdings sollten Kräutertees entsprechend der Herstellerempfehlung mit heißem Wasser aufgegossen werden, um die Keime abzutöten.[5]

Kann Kräutertee Nebenwirkungen haben?

Kräutertee ist also nicht schädlich, sofern bestimmte Produktionsstandards eingehalten und er entsprechend zubereitet wurde. Allerdings können sich einige Lebensmittel aufgrund unterschiedlicher Faktoren negativ auf den menschlichen Körper auswirken. Bestehende Lebensmittelallergien oder die Einnahme von Medikamenten können dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel entgegenstehen.

Auch einige Kräuterteesorten dürfen unter bestimmten Umständen nicht getrunken werden. So wirken Salbei-[6] und Ingwertee[7] etwa wehenfördernd und müssen von Schwangeren gemieden werden. Tees aus Johanniskraut können wiederum Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten hervorrufen und deren Wirkung verstärken oder abschwächen.[8] Zu viel Brennnesseltee kann außerdem Verdauungsprobleme und Sodbrennen verursachen.[9] Bei Kräutertee gilt daher – ebenso wie bei vielen anderen Lebensmitteln, – dass er in Maßen konsumiert werden sollte.


[1] https://rp-online.de/leben/gesundheit/ernaehrung/wie-gesund-ist-tee-schwarzer-tee-gruener-tee-ingwertee-und-mehr_aid-66159621

[2] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2017/daz-32-2017/salbei-auch-zur-langzeitanwendung

[3] https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/kraeutertees-mehr-als-die-haelfte-mangelhaft-oder-ungenuegend/

[4] https://utopia.de/ratgeber/kraeutertee-oekotest-pestizide-pflanzengifte/

[5] https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2005/37/kraeutertees_unbedingt_mit_kochendem_wasser_aufgiessen-7096.html

[6] https://praxistipps.focus.de/salbeitee-in-der-schwangerschaft-und-fruehschwangerschaft-was-beachten_99841

[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4228518/

[8] https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/psychische-erkrankungen/depressionen–koennen-mittel-aus-johanniskraut-helfen-2016412?tkcm=ab

[9] https://praxistipps.focus.de/brennnesseltee-wirkung-und-nebenwirkungen-im-ueberblick_99912

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